Bereits im März 2020 als die Schulen zum ersten mal komplett geschlossen werden mussten, wurden wir gebeten, uns um Lösungen zu kümmern, die dazu beitragen, ausgefallene Therapieeinheiten und Schulbesuche zumindest insoweit zu kompensieren, dass Eltern zu Hause Lagerungen nutzen können. 

Was mittlerweile daraus entstanden ist, ist die KlaSee-Sonderlagerung, ein Hilfsmittel zur Langzeitlagerung von schwerer betroffenen Kindern. 

Als Ausgleich zu den langen Sitzzeiten werden Lagerungselemente eingesetzt. 

Die Lagerungen sind so angefertigt, dass Eltern ihre Kinder in die Bauchlage mit Aufdehnung des Brustkorbs bringen können. In der Bauchlagensituation können Übungen und Bewegungsmuster durchgeführt werden. Für die Zeit zwischen den Übungen genießen die Kinder die Bauchlagensituation. Das physiologische Liegemuster mit Erhöhung des Brust- und Kopfbereichs vermeidet die Überforderung durch Schwerkrafteinwirkung auf die Wirbelsäule. Die Vordehnung des Brustkorbs und der Oberarme dienen als ideale Ausgangsposition für Kopfabhebe-Übungen in symmetrischer Organisation. Momentan arbeiten wir am Nachweis der Wirksamkeit. Da dieser aber organisationsbedingt eine Dokumentationszeit von mindestens 2-3 Jahren in Anspruch nimmt, führen wir den Nachweis der Wirksamkeit individuell für jede einzelne Versorgung durch Bild- und/oder Videodokumentation. Damit erfüllen wir die gesetzlichen Auflagen zur Sicherung der Qualität im Gesundheitswesen. 

Der größte Erfolg dieses Projektes, das uns jetzt im zweiten Lockdown zurück gemeldet wurde, wird in Thüringen praktiziert. Eine "Klasse für schwerst mehrfach behinderte Kinder" kann im Home-Schooling auf die Lagerungen zurück greifen. Soweit die Kinder eigene Lagerungen zu Hause haben, nutzen sie diese. Vor Ihnen in Sicht- und Hörweite dient ein Tablet- PC als mediale Verbindung. Jeder Mitarbeiter bereitet sich auf den digitalen Unterricht vor und übermittelt diese via Internet. 

Dieses Projekt wird momentan vom Therapeuten vor Ort dokumentiert und demnächst hier vorgestellt.